Dienstag, 5. März 2013

Mode - Mainstream & Toleranz

Hallo Welt,

aboutpixel.de / Cupcake © Oliver Helbig
Sie lebt ihren Stil aus. Könnte Sie einen seriösen Job machen?
wer ein Tattoo hat, wird heutzutage nicht mehr schräg angeguckt. Früher war das anders, ein Tattoowierter oder auch jemand, der sich anders kleidete, passte nicht in die Gesellschaft. Heute ist unsere Gesellschaft schon um einiges toleranter geworden. Aber leider noch nicht so, dass jeder Mensch sich so kleiden und seinen Körper schmücken kann, wie er möchte.

Wer anders aussieht, verliert an Seriosität. Oder habt ihr schon mal einen Geschäftsführer einer großen & internationalen Firma abseits des Körperschmuck-Business gesehen, der an sichtbaren Stellen tattoowiert ist? Oder einen Politiker? Nein? Ich auch nicht. Jeden, der nicht in unseres persönliches Idealbild reinpasst, schieben wir sofort in eine Schublade. Wir haben Vorurteil und verbinden die Äußerlichkeiten mit ganz bestimmten Charaktereigenschaften. Wir ordnen ihn in eine bestimmte Szene ein und denken, zu wissen, wie der Mensch ist. Unser Unterbewusstsein entscheidet in sekundenschnelle, ob wir jemanden sympathisch finden oder nicht - ohne den Menschen überhaupt zu kennen.

Doch was sagt sein Äußeres über den Charakter aus? Vielleicht können wir über eine Person, die ihren eigenen Stil auslebt, sagen, dass sie mutig ist. Dass sie zu sich, ihren Gefühlen & Vorlieben steht und sich nicht verstellt, um anderen zu gefallen. Dass sie mit sich im Reinen ist, weil die Kleidung trägt, in der sie sich wohlfühlt. Worüber wir allerdings keine Aussage machen können, sind Talente, Charaktereigenschaften, Arbeitsweisen. Alles, was sonst noch im Körper drinnen ist: Gedanken, Träume und die Geschichte & die Zukunft eines Menschen. Doch genau diese Zukunft, können wir dem Menschen, der vielleicht so viele Träume hat, mit unserem Denken voller Vorurteile verbauen. Vielleicht ist ein von Kopf bis Fuß tattoowierter Mensch ein besserer Manager als ein Anzugträger mit strengem Blick. Vielleicht ist er zielstrebiger & arbeitet genauer etc. Vielleicht ist ein verrükt gekleideter Mensch ein besserer Politiker; hat modernere Ideen, die die Gesellschaft weiterbringen würden. Doch weil sie in den Augen vieler Menschen nicht als vertrauenswürdig und seriöus erscheinen, bekommen sie nicht die Chance, mehr Verantwortung zu übernehmen, zu zeigen, was sie drauf haben.

Aber verbauen wir uns mit den Vorurteilen nicht auch selber ganz schön viel? Weil wir es gar nicht zulassen, Andersdenkende, Tattoowierte, Gepiercte Menschen, näher kennenzulernen. Ihnen Vertrauen zu schenken. Wir vergeben Chancen, indem wir nur an die Dinge glauben, die wir kennen und bereits für gut befunden haben. Und auch anderen Menschen verbauen wir damit die Welt. Lassen nicht zu, dass jeder so aussehen kann, wie er mag; dass jeder so aussehen kann, sodass er glücklich ist.

Ich bewundere die Menschen, die ihre Träume ausleben und sich so kleiden, wie es ihnen gefällt. Wie seht ihr das? Habe ich eine falsche Meinung? Ist unsere Gesellschaft toleranter, als ich es denke? Oder warum haben wir Menschen so viele Vorurteile?

Bis bald
Laura

16 Kommentare:

  1. Ich denke, dass es sehr darauf ankommt, so man lebt und dass das Ganze viel mit Mentalität und Weltoffenheit zu tun hat. In vielen Städten sind die Deutschen sehr intolerant, aber ich denke auch, dass das am generellen Altersdurchschnitt liegt. Vor allem im Westen (da komme ich eigentlich her) habe ich die Erfahrung gemacht, dass 90% der Leute sehr spießig und scheu sind. Hier in Berlin zum Beispiel ist das etwas ganz anderes.
    Aber mich interessiert das wenig - ich trage was ich möchte, das tat ich immer und werde ich immer tun. Ich denke nicht, dass wir "mutige Menschen", die auffällig und ausgefallen rumlaufen, bewundern sollten, sondern dass wir selbst unseren Kopf aus dem Hintern ziehen sollten... ;)

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  2. Du hast recht. Aber ich denke, es gibt noch viele Menschen, die sich noch verstecken und nicht ganz zu ihrem eigenen Stil stehen. Ich denke, dazu gehöre ich wohl auch noch, weil komplett so rumlaufen, wie ich es möchte, tu ich auch noch nicht. Leider. Bei mir spielt da - denke ich - die Angst mit, von anderen nur nach dem Äußeren beurteilt zu werden..

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  3. Also als ich meiner Familie erzählt habe, dass ich ein Tattoo will, wurden sofort geschockte Gesichter gemacht und es folgte eine qualvolle halbe Stunde, in der die Nachteile aufgezählt wurden. Die wurde dann aber nur mit dem Satz "Es ist mein Körper, meine Entscheidung und mein Leben, ich will euch ja keins mit aufdrängen!" beendet :D
    Ich finde, man sollte zu dem stehen was man will und wie man ist!

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    1. Ich finde es persönlich sehr gut, dass du zu dir, deinen Gefühlen und Entscheidungen stehst. :)

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  4. Meiner Meinung nach ist die Toleranz gegenüber Menschen mit einer durschnittlichen Anzahl von Tattoos und/oder Piercings bzw. einem auergewöhnlichem Kleidungsstil wesentlich gestiegen. Ich selbst habe nicht sonderlich viele Probleme mit meinem Aussehen zB. einen Job zu finden. Daran stören sich die wenigesten.

    Ich finde aber auch nicht, dass man Menschen mit "außergewöhnlichem" Stil unbedingt bewundern oder als mutig bezeichnen muss.

    Heut zu Tage sind Tattoos und Piercings auch einfach Modeschmuck. Aktuell sieht man an sicherlich jeder 3. 14 - 16 jährigen ein Nasen- oder Lippenpiercing. Das ist nichts "anders-artiges" mehr.
    Darauf aufbauend finde ich, dass man Piercings und Tattoos, auch wenn man findet, dass man es unbedingt haben will/muss, erst mit 18 bekommen sollte. Dann hat man die eigene Verantwortung über die Entscheidung. Am besten sollte man es auch selber bezahlen, dann überlegt man es sich auch wirklich gut.

    Mir fällt noch vieles mehr ein, aber ich will auch kein zu langes Kommentar schreiben - alles in allem mal ein Diskussions-interessanter Blogeintrag.

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    1. Liebe Janina,
      auch ich denke, dass die Toleranz durchaus sehr gestiegen ist. Die Gesellschaft ist viel offener geworden und lässt mehr zu. Allerdings würde ich mir dennoch gerade im Jobleben mehr Toleranz wünschen

      Ich befürworte es auch, dass man Tattoos und Piercings erst mit 18 bekommen kann. Ein Tattoo ist immer eine Entscheidung für das gesamte Leben und eine gewisse Reife sollte man für so eine Entscheidung schon mitbringen. ;)

      Danke für deinen Kommentar.

      Liebe Grüße, Laura

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  5. Ich sehe das absolut genauso. Jeder soll das genau so ausleben wie er das für sich gerne möchte. Egal ob zB kein Tattoo, ein Tattoo oder der ganze Körper... Ich verstehe nicht wieso Leute die sich über so etwas aufregen - haben sie zu viel Zeit?? Langeweile? Wenn sie es doof finden und selbst nicht so aussehen wollen, können sie doch die Menschen die das gern anders haben wollen doch einfach so lassen wie sie sind. Vom "Aufregen", drüber reden etc. wird ein Tätowierter ja nicht plötzlich zum Untätowierten. Ich habe mal jemanden kennengelernt, der nicht mit einem Kollegen arbeiten wollte weil er eine Glatze hatte und tätowiert war. Und ich rede nicht über Kollegen in einer konservativen Bank oder so...

    Danke für diesen Beitrag!!!!

    Zuckrige Grüße vom Törtchenblog
    Sandra

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    1. Liebe Sandra,
      danke für deinen Kommentar. Ich vertrete auch die Meinung, dass wir alle Menschen so akzeptieren sollten, wie sie sind und eine Tattoowierung, eine Glatze, ein anderes Aussehen nix über seinen Charakter oder seine Arbeitsweise aussagt. Das Beispiel, was du anbringst, ist für mich deswegen wirklich unverständlich.

      Liebe Grüße,
      Laura

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  6. Liebe Laura,
    du zeigst einen schönen Gedankenansatz, der jedoch, wenn ich recht ehrlich bin, nichts innovatives in sich vereinbart. Es nagt eher and der Oberfläche der Problematik und ist somit für mich nicht 'genug' bedeutsam. Es wäre schöner gewesen, wenn du auf einen deiner Punkte mehr eingegangen wärest; so hat man nun viele Stücke des Kuchens und kann keinen davon essen.
    Deine Frage zum Schluss, ob du womöglich falsch denken würdest, scheint mir relativ unnötig, ja nahezu unangebracht. Ich denke, wer so einen ansatzweise kritischen Text schreibt, sollte nicht fragen, ob es eine richtige/falsche Meinung gibt.

    Ich stieß auf deinen Blog durch Kleiderkreisel und war wirklich sehr froh etwas anderes als einen Modeblog vorzufinden. Deshalb werde ich dir folgen und schauen, wie sich deine Texte weiterentwickeln.

    Grüße,

    Emina

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    1. Liebe Emina,
      ich danke dir sehr für deine Kritik. Ich werde versuchen, in Zukunft tiefer in die verschiedenen Fragen & Probleme einzutauchen. Die Frage am Ende habe ich gewählt, um gern auch andere Meinungen hervorzurufen, was, wie ich denke, auch ganz gut geklappt hat ;) Und ich deswegen nicht nur Einzeiler-Kommentare erhalten habe? ;)

      Liebe Grüße, Laura

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    2. Ich muss mich doch an dieser Stelle fragen, ob solch eine Aussage nicht höchst widersprüchlich in sich ist.
      Denn verlangt man mit solch einem Satz, bzw. sucht man mit solch einem Satz nach Resonanz, so fragt man doch lediglich aus der Motivation viele Kommentare zu erfahren, obwohl man weiß, dass die Meinung nicht falsch/richtig gewertet werden kann. Mir persönlich ist das ein wenig zu unehrlich, auch zu einfach.
      Aber vielleicht geht das jezt auch etwas zu weit hinaus.

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  7. Hey, toller Post! Regt zum Nachdenken an... Besuch mich doch auch mal :)

    Liebste Grüße, Sani von
    http://literatur-diskussion.blogspot.de/

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  8. Unsere Gesellschaft ist schlichtweg sehr viel weniger modern und tolerant, als sie gerne von sich behauptet...

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  9. ich finde, dass mittlerweile tattoos schon normalität sind keins zu haben, ist ehr "unnormal"

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  10. Ich trage immer wieder Lolitamode und liebe meine Kleider heiß und innig. Aber es ist unglaublich unangenehm, wenn man durch die Straßen mit Freundinnen schlendert und angestarrt, angepöpelt oder ohne zu fragen fotografiert wird. Ich wünsch mir, dass jeder so rumlaufen kann, wie er es will <3

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  11. Guter Text :)

    giselaisback.blogspot.com

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