Donnerstag, 7. Februar 2013

Utopien - realisierbare Unmöglichkeiten

Hallo Welt,

"Einfach utopisch." – diese Floskel hören wir aus vielerlei Munde. Und auch Wikipedia spuckt uns dazu nur einen Brocken Wörter aus, was sich Definition nennen soll: „Die Utopie ist der Entwurf einer fiktiven Gesellschaftsordnung, die nicht an die zeitgenössischen historisch-kulturellen Rah­menbedingungen gebunden ist.“ Auf Deutsch: Eine Utopie be­schreibt eine ausgedachte Gemeinschaft oder eine Gegebenheit, die jetzt und hier so nicht existieren kann.

Allerdings konnten auch schon viele Dinge, deren Existenz vor vielen Jahren und Jahrzehnten als utopisch und unvorstellbar galt, in sehr schneller Zeit verwirklicht werden. Auch Wernher Freiherr von Braun (1912-1977) merkte schon, dass scheinbar nichts mehr unmöglich war: „In Zukunft müssen sich die Uto­pien beeilen, wenn sie nicht von der Realität eingeholt werden wollen.“ Diese unglaublichen Fortschritte geschehen vor allem im Bereich der Technik. So sind die bemannte Raumfahrt oder aber auch die weltweite Vernetzung der Menschen durch das Internet nur einige Beispiele für realisierte Utopien. Und vielleicht sind auch viele Dinge, die wir uns heute vorstellen und wünschen in ein paar Jahren oder Jahrzehnten keine Utopien mehr, sondern entsprechen unserem alltäglichen Leben. Was könnte das sein? Vielleicht wird in 10 bis 20 Jahren das komplette Pflegepersonal in Krankenhäusern durch Roboter ersetzt werden oder aber die Besiedlung anderer Planeten als der Erde ist kein Traum mehr. 

Viele Menschen erleben in ihren Köpfen eigene, ganz kleine Uto­pien und reisen in ihren Träumen in eine andere Welt ohne ihre heimatlichen Sorgen. Doch Utopien, vor allem solche, die sich weit über diese kleinen Dimension erstrecken sind sehr wichtig. Utopien bewegen uns auch zum Handeln und lassen uns in Ak­tion treten, um unsere Umwelt anders zu gestalten. Jede Verän­derung und Verbesserung in eliner Gesellschafft beginnt im Kopf eines Menschen mit einer Utopie, wie er sich die Welt wünscht. Menschen, die diesen Fantasien freien Lauf lassen, sind daher keinesfalls Spinner, sondern eine Bereicherung für unsere Welt. 
Utopien - realisierbare Unmöglichkeiten

Wir können so von Glück reden, dass es Autoren gibt, die ihre Utopien aufschreiben, veröffentlichen und mit uns teilen. „Utopia“ aus dem Jahr 1516 ist dabei ein Buch, dass so prägend war, dass fortan jeder Roman, der eine erfundene, positive Ge­sellschaft darstellt, als utopischen Roman bezeichnet. Der Au­tor Thomas Morus schildert dabei eine ideale Gesellschaft der Utopier, die auf Arbeitsamkeit, dem Streben nach Bildung und Gleichheitsgrundsätzen beruht und wo aller Besitz gemein­schaftlich ist. Nachfolgend gab es vermehrt Publikationen mit utopischem Sachverhalt. So veröffentlicht zum Beispiel Ernest Callenbach seinen Zukunftsroman „Ökotopia“ im Jahr 1975. Die im Buch beschriebenen ökologischen Utopien - wie das umwelt­schonende Energiemanagement und das nachhaltige Bauwesen – hatten einen großen Einfluss auf die Entwicklung der grünen Bewegung Ende der 1970er Jahre. Allerdings sind Utopien nicht immer von positiver Natur. In einer sogenannten Anti-Utopie oder auch Dystopie wird häufig eine Gesellschaft dargestellt, die sich zum negativen entwickelt. Meist ist so eine dystopische Gesellschaft durch eine diktatorische Regierungsform und gren­zenlose Kontrolle gekennzeichnet. Jegliche Freiheiten werden den Menschen genommen, Wertvorstellungen werden gekappt und der Kontakt der Menschen untereinander ist eingeschränkt. Auch George Orwell beschreibt in seinem Buch „1984“, welches im Jahr 1949 erschienen ist, einen solchen totalitären Überwa­chungsstaat. Mit diesen pessimistischen Zukunftsbildern soll häufig auf bedenkliche Entwicklungen in der gegenwärtigen Gesellschaft aufmerksam gemacht und vor den Folgen gewarnt werden.

Utopien sind daher mehr als irgendwelche Hirngespinste. Man­che zeigen uns Missstände in unserer Gesellschaft auf. Andere verändern die Welt und unsere Zukunft. Und wiederum andere Utopien lassen uns einfach nur mal für einen Moment den All­tag vergessen. Aber keine ist umsonst.

Bis bald,
Laura

2 Kommentare:

  1. Hallo Laura, hier ist die Welt... oder zumindest ein Teil von ihr ;)

    Dieser Blog ist wirklich interessant, aber mir fehlt etwas: Deine "Utopie" wäre als Streitpunkt sehr spannend. Deine Definition ist richtig, aber genau deswegen lässt sich schwer darüber diskutieren.
    Utopische Grüße

    Steve aus Falkensee

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  2. Hallo Steve,
    danke für deinen Kommentar und entschuldige die späte Antwort. Danke, dass du den Blog interessant findest und ich danke dir für deine Anregungen und Gedankenanstöße.
    Liebe Grüße, Laura

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